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2013 / 04 - 19.11.2013
Herausforderung Unternehmertum

Herausforderung Unternehmertum - No Risk! No Fun?

Am 1.November 2013 war es wieder soweit. Zum zehnten Mal fand der Kongress „Herausforderung Unternehmertum“ in Berlin statt. Ziel dieses Projektes der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Heinz-Nixdorf-Stiftung ist es, das Unternehmertum unter Jugendlichen zu propagieren. Studentische Teams bewerben sich daher jährlich mit ungewöhnlichen Unternehmensideen bei der Jury dieses Projektes um die ein Jahr andauernde Förderung. Diese umfasst die Begleitung bei der Erarbeitung des Unternehmenskonzeptes, Hilfe bei der Anlaufphase mittels Marketingschulungen bis hin zu finanzieller Unterstützung beim Aufbau eines ersten Kundestammes.   

Sechs junge Gruppen stellten sich in diesem Jahr vor und zeigten, was die einjährige Förderung  in der Umsetzung ihrer Ideen gebracht hat. Viele der Anwesenden kannten die Jungunternehmer bereits aus dem letzten Jahr, als sie ihre Idee präsentierten.  So konnten die Kongressbesucher Gelungenes und Nichtgelungenes sehr schnell erkennen und bei einem gemeinsamen Mittagsmal mit den Jugendlichen über Ursachen für Fehlentwicklungen und Erfolge diskutieren.    

In gewissem Sinne ist dieser Kongress für die Jungunternehmer auch ein Wettkampf. Denn auf dem Kongress sind nicht nur Zuschauer sondern auch Unternehmer, sogenannte Bussines-Angels, welche die Studenten, soweit ihre Idee genug ausgereift ist, mit Geld und Knowhow unterstützen würden.  Das globale Diskussionsthema, das auch die Redner immer wieder aufgriffen, hieß „No Risk!-No Fun?“ Es ging also um das leidige Problem: Wie viel Risiko sollte ein Unternehmer oder Finanzier eingehen? Wann sollte er seine (Unternehmens-)Idee aufgeben und die Reisleine ziehen. Muss es immer zur Insolvenz und meist auch zur damit verbundenen Privatinsolvenz kommen?  Ingo Kramer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der deutschen Wirtschaft, sagte „Nur derjenige der seinen Schreibtisch verlässt, nur der kann Erfahrungen machen. Durch Erfahrungen lernt man. Das Risiko muss aber kalkulierbar bleiben.“ Durch mehrere Gespräche wurde deutlich, dass es immer ein Risiko gibt. Man sollte nur darauf achten das es nicht an Ausmaße gewinnt, die nicht mehr zu kontrollieren sind.

Im OSZ Lübben ist es seit mehreren Jahren Tradition, dass eine Gruppe interessierter Schüler in Lehrerbegleitung diesen Kongress besucht.  Auch in diesem Jahr  haben zwei Schülerinnen des beruflichen Gymnasiums und ein Lehrer als einzige Vertreter einer allgemeinbildenden Schule  teilgenommen. Insbesondere zwei Jungunternehmen haben diese „Dreier-Jury“ aus Lübben beeindruckt: HistoGlobe und Fream.
HistoGlobe ist die Idee eines digitalen Geschichtsbuchs. Der Internetdienst will historische Ereignisse und geopolitische Veränderungen auf einem digitalen Globus visualisiert und als Lern- und Lehrmaterial die traditionelle historische Wandkarte im Unterricht ersetzen. Innerhalb der einjährigen Förderung haben die Studenten nicht nur die dazu notwendige Software programmiert. Auch ein erster ernst zu nehmender Kunde steht kurz vor Vertragsunterzeichnung. Der Cornelsen-Schulbuch-Verlag hat Interesse an diesem digitalen Geschichtsbuch geäußert.  
Die Online-Community Fream eröffnet Menschen die Möglichkeit, ihre kleinen und großen Lebensträume zu verwirklichen. Fream bietet einen virtuellen Ort, an dem Träume visuell dargestellt und mit Gleichgesinnten und Interessierten geteilt werden können. Fream-User können sich von den Träumen anderer inspirieren lassen, Ideen tauschen oder ihren eigenen Traum noch konkreter gestalten, um seiner Verwirklichung einen Schritt näher zu kommen. Dies funktioniert wie Facebook: Nachdem man sich registriert hat und seinen Lebenstraum, z.B. eine Weltreise, beschrieben hat, melden sich andere, die einen ähnlichen Traum verfolgen oder auch schon realisiert haben. Dadurch können vielleicht gemeinsame Interessen gebündelt werden, und so größere Reisegruppen entstehen oder von den Erfahrungen derjenigen profitiert werden, die bereits eine Weltreise hinter sich haben. 

Insgesamt konnten die drei Lübbener feststellen, dass die Präsentationen der Jugendlichen eine sehr hohe Qualität besaßen. Noch interessanter jedoch waren die direkten und offenen Gespräche mit den Jungunternehmern, der Austausch über ihre Probleme und Sorgen mit dem Unternehmerdasein und die Tipps von solchen erfahrenen Wirtschaftsprofis wie Dr. Nasko, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Heinz-Nixdorf-Stiftung. Wir werden deshalb im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn diejenigen ihre Erfolge vorstellen, die jetzt mit der Förderung durch die beiden Stiftungen beginnen. Denn im Fach Wirtschaftswissenschaften des beruflichen Gymnasiums stehen solche Fragen zum Thema „Unternehmer werden, Unternehmer sein“ im Mittelpunkt. Und dieser Kongress ist dafür die beste Weiterbildung.

Bild:
Auf dem Bild die drei Teilnehmer des OZS-Lübben (v.r.n.l.): Catherine Klein, Lisa Jedro (Schülerinnen der 11.Klasse des Beruflichen Gymnasiums und Hartmut Stäker (Fachlehrer für Mathematik, Physik und Wirtschaftswissenschaften)

 


 

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